Es scheint eine ruhigere Nacht gewesen zu sein. Als ich das Handy anstelle, erhalte ich eine bestätigende Nachricht. Zoey hat bis um 1:30 Uhr geschlafen, um dann immer mal wieder aufzuwachen. Allerdings beruhigte sie sich wieder schnell. Kurz nach 8:00 Uhr gehe ich rüber ins Schlafzimmer, um beim Windelwechsel zu assistieren. Heute muss wieder das YouTube-Video herhalten, um überhaupt einen Zugriff auf die Windel erlangen zu können. Dann wird gekuschelt und mit Oma Hihi per Video telefoniert, was für Zoey irgendwie nach wie vor befremdlich ist, aber auch spannend. Auf jeden Fall quietscht sie ihre Oma an, auch wenn sie sie nicht anfassen kann.

Nach dem Frühstück gehen die Mädels raus, damit ich meine Sachen für unseren Silvester-Ausflug packen und den Dachgepäckträger anbauen kann. Noch bevor der Mittagsschlaf beginnt, verabschiede ich mich, um meinen Termin beim Osteopathen wahrzunehmen. Den Menschen, den ich dann kennenlerne, überzeugt mich mit absoluter Professionalität, Seriosität und Interesse an meiner Geschichte. Vor allem aber gibt er mir neue Hoffnung.

Kurz nach meiner Rückkehr ist auch Zoey wieder wach. Es geht ihr zum Glück schon deutlich besser. Heute ist ein neuer Elternbrief gekommen. Ich habe beim Lesen immer eine kleine Träne im Auge, weil im Alltag zu wenig Zeit bleibt, sich vollständig in die kleinen Geister hineinzuversetzen. Beim Lesen reflektiert man dann aber zwangsläufig und hat eine gute Ergänzung zu anderer Literatur. Im Anschluss telefonieren wir noch einmal mit meiner Schwester und Oma Hihi, um die letzten Absprachen für morgen zu treffen.

Dann geht es auf die Abendrunde, heute endlich mal wieder etwas früher. Nach zwanzig Minuten schlummert Zoey ein, ohne richtig tief zu schlafen. Unterwegs erhalte ich abermals lobende Worte für unsere Kinderwagen-Beleuchtung und überall wird schon Silvesterfeuerwerk geknallt. Manche Leute müssen allem Anschein nach eine Menge böse Geister vertreiben und richtig viel Geld haben.

Zurück zu Hause spielt Zoey über eine halbe Stunde alleine, ohne das Wohnzimmer zu erkunden und ist entspannt. Das Abendessen hingegen wird dann – wie zuletzt häufig – zur Tortur. Die Prinzessin isst kaum und würde sich am liebsten wieder ausschließlich durch die Brust ernähren. Als wir das Unterfangen beenden wollen, sehen wir, dass sie in einer übervollen Windel sitzt und das, obwohl sie bereits vor dem Essen aufgrund einer plötzlich befüllten Windel eine Runde in der Wanne plantschen durfte. Dies bedeutet, sie erneut umzuziehen und eine weitere zeitliche Verzögerung im abendlichen Plan. Während Reńćka duschen ist, versuche ich, Zoey von einem zweiten, extra zubereiteten Abendbrei zu überzeugen. Meine Bemühungen findet sie unterhaltsam und lustig, aber mehr als vier Löffel Brei verzehrt sie nicht.

Ab 21:15 Uhr versuchen wir, die Kleine vom Schlafen zu überzeugen. Müde ist sie, das zeigt sie uns deutlich. Zehn Minuten später ist sie dann auch eingeschlafen, weitere fünf Minuten später krabbelt sie durchs Bett und will spielen. Ich lege mich zu den beiden und fortan versuchen wir es gemeinsam. Um 22:00 Uhr verlasse ich das Schlafzimmer, um nicht der Erste zu sein, der heute Abend einschläft. Kurz danach ist es vollbracht. Zoey schläft und wir sind allesamt mittendrin im Entwicklungsschub der 37. Woche.

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