Um 07:50 Uhr werde ich durch eine an meinen Haaren ziehende Prinzessin geweckt. Sie ist auf ihrer morgendlichen Runde durchs Bett und alleine zu spielen, ist ihr langweilig. Ich bin dann augenblicklich gänzlich wach. Wir müssen den alltäglichen Tagesablauf ein wenig umplanen, weil heute der Familienbrunch bei meiner Schwester ansteht. Die Familie hatte für mich bislang eine nachrangige Bedeutung, aber seit Zoey da ist, sind auch hier einige Veränderungsprozesse im Kopf angelaufen. Ich möchte den Ausflug nutzen, um den Kindersitz einzubauen und buckele das schwere, unhandliche Paket nach unten. Großartig viel mehr passt dann auch nicht mehr ins Auto.

Zurück in der Wohnung bekommt Reńćkas Kaffee-Wand noch den dritten Anstrich, damit das Schlafzimmer tagsüber lüften kann und dann machen wir uns auf den Weg. Wie üblich sind wir zu spät dran und verzögern unsere Ankunft noch um weitere 10 Minuten, weil die Kleine – auf der Fahrt eingeschlafen – noch einen Moment länger schlummern soll. Vor Ort dann ist alles entspannt und schön. Das ist der Vorteil einer Familie, da selbst politisch konträre Diskussionen friedlich verlaufen. Das Essen ist lecker und Oma Hihi hat dieses Mal einen Kalten Hund gezaubert, der zwar etwas „entlaufen“ aussieht, aber umso besser schmeckt. Und auch der kleinen Maus geht es prima. Sie spielt mit ihrer Cousine, die sich abermals so liebevoll um sie kümmert, dass Mama und Papa beinahe abgemeldet sind. Nach dem Mittagsgläschen ziehen sich in Mädels für den Mittagsschlaf in das Schlafzimmer meiner Schwester zurück. Hier ist natürlich alles neu und unbekannt, was Zoey erst einmal dazu veranlasst, alles zu erkunden. Das Metallgestell des Bettes eignet sich zudem prima dafür, sich hochzuziehen und so steht Madame plötzlich im Bett und freut sich.

ich stehe !!!

Erst nach dem zweiten Versuch an Mamas Brust, zugedeckt mit meinem Pullover, klappt es und sie schläft ein. Ich nutze Zeit für den Einbau des Kindersitzes. Ich habe noch die Bilder vom Einbau der Babyschale vor dem geistigen Auge. Diese ist aber inzwischen zu klein und so muss das Update her. Der Einbau ist bis auf eine kleine Klippe selbsterklärend. Und deren Auflösung befindet sich in einer der 28 beigefügten Kurzanleitungen. Es scheint ein international erfolgreiches Produkt sein. Pünktlich zum Probesitzen wacht auch unsere Tochter – nach nur einer Stunde – wieder auf und sie macht einen zufriedenen Eindruck in ihrem neuen Sitz.

Babyschale
Kindersitz

Auf dem Weg nach Hause wird dieser dann auch gleich einmal mit einem tiefen Schlaf eingeweiht. Zu Hause angekommen, begeben wir uns trotz Regen auf die Abendrunde, auf welcher Zoey auch noch ein paar Minuten schläft. Während Reńćka das Abendessen vorbereitet, genießt die Kleine auch ein paar Minuten Spielzeit ohne andere Kinder. Auch das muss inzwischen mal sein. Im Anschluss muss sie arme Maus ein paar Mützen und Hüte anprobieren, da wir neue Sachen von meiner Schwester bekommen haben. Kurz vor dem Abendbrei passiert es dann gleich wieder. Zoey zieht sich an einem Tischchen hoch und ist stolz wie Bolle als sie dort steht. Die wichtige Randnotiz ist hier, dass auch dieses Tischchen nicht mehr sicher vor ihr ist, da es leichter als die Prinzessin ist. Abends schmeckt dann auch der normale Grießbrei wieder. Allerdings ist es ihr sehr wichtig, dass ihr Tata immer wieder schaut, wie sie isst.

Die 37. Woche brachte keinen Schub, sondern eine Explosion. Es ist erstaunlich, was in so einem kleinen Menschen für Kraft und Power stecken.

Während sich Reńćka bettfertig macht, beschließt die Kleine, noch ein wenig die neuen Fähigkeiten auszuprobieren und begibt sich in die Ecke mit den DVDs und CDs. Sich am Deckenfluter und am Regal hochziehend, werden erst einmal ein paar Filme aussortiert. Ich bin baff und halte mich im Hintergrund, um sie vielleicht aufzufangen, aber dies ist nicht nötig, weil sie alles mit lässiger Sicherheit macht.

Kurz vor neun ist dann aber Schluss. Nachdem der Nasensauger noch einmal seinen Auftritt hat, schläft die kleine Maus innerhalb von wenigen Minuten ein.

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