Es ist – wie üblich – bei Oma Hihi viel zu gut geheizt, daher schläft wohl nachts niemand hier gut. Kurz nach Mitternacht müssen wir noch einmal Hand an Zoey anlegen, da der Snuza verrutscht ist. Dann wird geschlafen. Nach zwei Stunden weckt mich Omas Laptop. Wir hatten unten noch mit Zoey einen Videoclip geschaut und den Rechner dann einfach zugeklappt. Warum auch immer dieser dann plötzlich das Video fortsetzte, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Zum Glück ist die Kleine, eine Etage höher, dadurch nicht wachgeworden.

Um 09:00 Uhr tapsen meine beiden Mädels die Treppe runter und wecken mich. Das „Ausschlafen“ wird mir nach der Elternzeit wohl am meisten fehlen. Malutka hat aber noch etwas entdeckt und krabbelt in den Flur zurück. Dort steht eine Zająć-Spardose.

Allerdings muss sie dafür drei Treppenstufen überwinden. Gesagt, getan und schon hockt die Prinzessin vor dem Hasen und leckt an seiner schwarzen Nase.

Dann gehen wir runter ins Wohnzimmer für ein kurzes Frühstück. Während Zoey gefüttert wird, mache ich mich auf den Weg zum Augenarzt. Wieder einmal durchfährt mich die Erkenntnis, dass die Umweltprobleme dieser Stadt nicht durch meinem alten Diesel, sondern durch völlig unsinnige Ampelschaltungen entstehen. Während ich warte, schreibt mir Reńćka, die mit Zoey unterwegs ist, dass der Schlafmuffel immer wieder im Schlaf weint. Zum Glück artet der Arztbesuch nicht zur tagesfüllenden Veranstaltung aus, allerdings bringt er Erkenntnisse, die das weitere Leben beeinflussen werden. Ich brauche eine Brille. Der Schock sitzt erstmal tief. Bislang konnte ich immer gut sehen. Auch diese Autonomie kommt mir jetzt abhanden.

Während die Mädels noch auf dem Spielplatz sind, mache ich mich auf den Heimweg, um kurz nach ihnen bei Oma zu sein. Zoey spielt im Buggy-Aufsatz ihres Kinderwagens, den Reńćka zur Sicherheit reingestellt hat und verwüstet dabei das Portemonnaie ihrer Mama. Ich schildere meine Erlebnisse und bewältige den ersten Frust mit etwas Essen.

Als ich die Sachen von oben hole, ist auch Zoey auf den Gedanken gekommen. Reńćka begleitet sie bei ihrem Gang die Treppe hoch. Und sie macht es richtig routiniert. Konzentriert schafft sie über 3/4 der Treppe. Dann verlassen sie ein wenig die Kräfte.

Bei herrlichem Sonnenschein machen wir uns auf den Heimweg. Zoey kämpft bereits mit der Müdigkeit, aber Reńćka hält sie erfolgreich wach. Während ich das Auto entlade, wird unser Baby oben schon gefüttert. Zehn nach halb drei ist die Prinzessin fertig für den Mittagsschlaf. Auch heute braucht sie nicht lange, um einzuschlafen, allerdings weint sie abermals im Schlaf.

Nach zwei Stunden wacht sie wieder auf und ist zunächst ein wenig ungehalten. Als Mama mit ihr kuschelt, ist es aber schlagartig besser. Nach dem Nachmittagsobst gibt es noch zwei Stückchen Mandarine, die Madame ohne großartig zu kauen herunterschluckt. Es folgt der Unmut darüber, dass sie nicht noch mehr davon bekommt. Um die Situation etwas zu entspannen, machen wir uns gleich für die Abendrunde fertig. Nach mehr als einer Stunde sind wir wieder zurück. Es ist schön, dass es nun wieder später dunkel wird. Zoey ist die Fahrt über sehr ruhig und entspannt.

Zum Abendessen probiert sie heute erstmals Spaghetti in Langform und hat tatsächlich schon das Reinsaugen drauf. Ob nun gewollt oder zufällig, sie schafft es. Es folgt ihr Abendbrei und als Belohnung fürs schnelle und vollständige Aufessen bekommt sie noch zwei Himbeeren als Nachtisch. Diese werden liebevoll auf ihrem Tischchen zerstört und teilweise auch gegessen, was wiederum die niedlichsten Grimassen mit sich bringt, da die Himbeeren mitunter nicht ganz so süß sind. Während dessen telefonieren wir mit Oma, die verzückt von Zoeys Essverhalten ist.

Kurz nach neun ist der Schlafmuffel dann an der Brust. Nach zwanzig Minuten zieht die kleine Maus dann in ihr Bett um, welches nunmehr mit der Bettumrandung versehen ist. Dabei ist sie noch einmal kurz wach, spielt mit ihrem Plüschtier, hat aber wohl keine Lust mehr, noch einmal zu meckern und schläft schließlich weiter.

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