Der Schlafmuffel ist ab vier Uhr unruhig und wird eine halbe Stunde erstmals gestillt. Reńćka gelingt es im Anschluss nicht mehr richtig einzuschlafen und auch Zoey erklärt die Nacht um halb sieben für beendet.

Ich schleppe mich noch bis kurz nach acht durch den Morgen und werde dann ins Schlafzimmer gebeten. Zoey sitzt in meiner Fußball-Erinnerungskiste und wühlt sich hindurch.

Als erstes steht heute Wählen gehen auf der Agenda. Vater und Tochter starten um 08:45 Uhr zum Wahllokal. Für die Europawahl haben sich 40 Parteien aufstellen lassen, einen Briefumschlag gibt es nicht. Dank der Wahl ist endlich mal ein wenig Bewegung im Kiez. Schade, dass wir es bei Reńćka verpeilt haben, die Briefwahl für Europäer zu beantragen.

20 Minuten später sind wir wieder daheim. Zoey bekommt zunächst ihren Brei. Davor plumpst sie aber noch einmal aus dem Bett, lässt sie aber schnell beruhigen. Einen Moment lang war sie übermütig und das rächte sich.

Dann gibt es Frühstück für alle. Punkt 10:00 Uhr steht Oma Hihi vor der Tür und wir starten in Richtung Szczecin. Die Hinfahrt verläuft erfreulich zügig. Zoey schläft, Oma redet ohne Unterlass und um 12:15 Uhr sind wir am Zielort angekommen.

Heute heißt das Motto “Friseur für Drei”. Oma ist die erste Person, die heute frisiert wird. Zoey und ich fahren währenddessen auf den Spielplatz. Dort macht sie heute die Erfahrung, dass nicht jedes Kind mit ihr spielen möchte; im Gegenteil. Das Mädchen zeigt ihr sehr deutlich, dass sie nichts mit ihr zu tun haben möchte. Ein anderes Mädchen möchte hingegen gerne mit ihr spielen, hier reagiert Zoey dann aber ablehnend. Also nimmt sie mit Papa vorlieb. Wir tapsen umher, schaukeln und rutschen. Nach einer Stunde hat Malutka keine Lust mehr und wir fahren zurück zum Salon.

Zoey hat heute Angst vor den Geräuschen beim Friseur und kriegt sich auch den gesamten Nachmittag über nicht ein. Gegen 14:00 Uhr füttere ich ihr das Mittagessen, was eine Herausforderung darstellt, weil Vieles um sie herum einfach interessanter ist.

Dann geht gar nichts mehr und ich beschließe, mit ihr eine Runde im Kinderwagen zu fahren, damit sie schlafen kann. Dies klappt auch ganz gut. Während sie einschläft, schenke ich einer alten Frau, die am Straßenrand sitzt etwas Geld. Normalerweise mache ich dies nicht, aber hier geht es nicht um Alkohol oder andere Genussmittel. Warum nicht auch einmal etwas Gutes tun. Zudem ist Muttertag in Polen und jede Mutter hat heute Aufmerksamkeit verdient. Zehn Minuten später ist Zoey eingeschlafen. Der liebe Gott schickt ein paar Regentropfen zur Erde, um vermutlich zu zeigen, dass meine gute Tat registriert wurde.

Gegen halb fünf ist Reńćka dann durch und auch ich werde frisiert. Ich habe zu kämpfen, nicht auf den Stuhl einzuschlafen. Dennoch schließe ich die Augen und entspanne mich. Zoey, die inzwischen wieder erwacht ist, weint nach wie vor, wenn man versucht, sich mit ihr dem Salon zu nähern.

Wer heute im Einkaufszentrum für mindestens 70 Złotych einkauft, kann sich ein kostenloses T-Shirt bedrucken lassen. Wir kreieren etwas Simples für unsere Tochter.

Es folgt im Nachgang noch ein kurzer Halt bei Ciocia Edyta, um Anziehsachen abzuholen und wir gehen einkaufen.

Kurz vor sieben Uhr starten wir von der Grenze in Richtung zu Hause. Zoey ist mit der Gesamtsituation unzufrieden und schimpft die gesamte Fahrt über. Wir setzen Oma Hihi am Bahnhof ab und schleppen dann unsere Mitbringsel nach oben. Die Prinzessin krabbelt alleine hoch.

Ich beginne mit dem Sachen packen für morgen und Malutka geht kurz in die Badewanne. Wir sind heute in der Summe eine Stunde zu spät mit allem dran und so gibt es auch erst später den Abendbrei. Der Schlafmuffel ist um 21:46 Uhr im Bett.

Mal sehen, was sie aus der Nacht machen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.