Die Nacht ist wieder zum Abgewöhnen. Zoey kämpft mit aller Macht gegen die Verbannung aus Mamas Bett und hält aktuell wieder die Zügel in der Hand. Stündlich meckert und schreit sie. Gegen 02:00 Uhr ziehe ich mit einer Decke bewaffnet ins Schlafzimmer um. Sie klettert umher, zieht Reńćka an den Haaren und will einfach keine Ruhe finden. Seit gefühlten Ewigkeiten benötigt sie sogar eine neue Windel in der Nacht. Das Schlimmste ist, dass man durch die Wachphasen in der Nacht irgendwie hungrig ist. Der Magen knurrt, man ist müde und kämpft mit der eigenen Erkältung, aber der Schlafmuffel kennt kein Erbarmen. Erst Bodo Wartke in der sechsten Wiederholung und meine, besonders tiefe Stimme, bringen ein wenig Entlastung und Zoey zurück in den Schlaf. Ein paar ruhige Stunden genehmige ich mir dann noch im Wohnzimmer.
Um 09:00 Uhr geht’s raus aus dem Bett. Die Mädels sind natürlich schon wach. Der Vorteil an diesen „wachen“ Nächten ist, dass man morgens bereits mit einer fertigen To-Do-Liste im Kopf aufsteht. Nachts war genügend Zeit, um diese mit Leben zu füllen. Und so starte ich sogleich mit der Reparatur des Vorderreifens. Ich war bislang sehr zufrieden mit diesem Gefährt, aber dies ist eindeutig schwachsinnig gelöst. Nach anderthalb Stunden, mit einigem Gefluche und Schreien ist der Reifen geflickt und wieder einsatzfähig. Nach dem Frühstück können wir dann also auf die Morgenrunde gehen. Allerdings nicht ohne Zoey von den Hinterlassenschaften ihrer aktuell sehr guten Verdauung zu befreien. Um 11:30 Uhr ist bereits die vierte Windel gefüllt. Die nächsten Zähne kommen unaufhaltsam.
Zehn Minuten später sind wir auf der Straße. Mein Grippe-Medikament wirkt langsam und verdrängt die Kopfschmerzen. Fünf Minuten später schläft die Prinzessin ein und wird knappe 40 Minuten später wieder wach. Ich habe in der Zeit ein paar Einkäufe erledigt und so können wir in Ruhe fahren. Wenn da nicht sogleich das Gemecker meiner Tochter einsetzen würde. Ja, die Sonne blendet ab und an, aber irgendwann ist es auch mal gut. Nachdem ich eine entsprechende Ansprache formuliere, hört das Meckern auf und Madame ist eingeschnappt.
Gegen 13:15 Uhr sind wir wieder zu Hause. Reńćka hat gekocht und Essen für Zoey vorbereitet, was ich sogleich pürieren darf. Mit einem dollen Kuscheln sagt mir Reńćka zu, dass ich die Echo Dot behalten und Alexa einziehen darf. Ich bin ein wenig gerührt.
Um 14:30 Uhr gehts ins Bett und keine fünf Minuten später ist das Baby eingeschlafen. Ich nutze die Zeit, um die Dots einzurichten. Es ist eine spaßige Erfindung und ich beschließe, irgendwann einen Sonderbeitrag zu diesem Thema zu verfassen. Um 17:20 Uhr weckt Reńćka Zoey auf. Ich arbeite noch an einem Video für den Kanal. Mein Freund Micha war zum Fußball in Rostock und hat mir etwas Material zur Verfügung gestellt. Dann gibt es das Nachmittagsobst. Und als das Gläschen aufgegessen ist, verputzt unser Baby noch eine halbe Banane.
Erst kurz nach sechs sind wir zur Abendrunde draußen und flitzen zum Elektronik-Fachmarkt, um unsere Bestellung abzuholen. Für den Rückweg gönnen wir uns eine Station mit der S-Bahn. Zoey ist – wie immer – beobachtend und aufmerksam dabei. Nach einer Stunde sind wir wieder daheim. Reńćka hat in der Zeit die Wohnung auf Vordermann gebracht und wir können gleich essen. Zoey ist munter und aktiv. Ich versuche, dann das Video fertigzustellen und habe dabei tatkräftige Unterstützung meiner Tochter, die auf der Tastatur rumpatscht.
Während des Abendbreis fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Zoey hat Angst vor Alexa. Die Stimme aus dem Off ist ihr unheimlich. Um sie etwas abzulenken, rufen wir Oma Hihi an. Es klappt. Um 21:05 Uhr ist der Schlafmuffel an der Brust. Zehn Minuten später schläft die kleine Maus.