Ich bin gegen Mitternacht im Bett. Es ist alles ruhig. Um 02:00 Uhr gibt es kurz Gemecker, welches sich schnell beruhigt. Um halb sechs ist der Schlafmuffel zum ersten Mal an der Brust und bis 07:45 Uhr ist Ruhe. Insgesamt betrachtet, ist es eine ruhige Nacht.
Reńćka ist zum ersten Mal seit Wochen und Monaten ausgeschlafen und gefühlt ein neuer Mensch, der vor Tatendrang trotzt. Daher räumen wir weiter auf und frühstücken zeitnah, damit sie während unserer Morgenrunde lernen kann. Bevor wir rausgehen, putzen wir Zoey aber erstmalig in ihrem Leben die Zähne. Sie findet es spannend, aber so ganz weiß sie noch nichts damit anzufangen.
Um 10:40 Uhr sind wir auf dem Weg. Bei bestem Wetter, frühlingshaften Temperaturen, ohne weiteren Durchfall, dafür aber mit Vogelgezwitscher starten wir in Richtung Volkspark Friedrichshain. Nach zehn Minuten ist die kleine Maus eingeschlafen. Heute scheint Papa-Sonntag zu sein, da gefühlt jeder zweite Kinderwagen nur mit männlicher Begleitung unterwegs ist. Der Volkspark ist voll von Joggern und anderen aktiven Menschen. Wir kämpfen uns zum Sportplatz durch und schauen die dortige Partie des VfB gegen Rehberge. Zoey ist inzwischen wieder wach und quittiert ihren VIP-Platz an der Eckfahne mit einem breiten Lächeln.
In der Halbzeitpause gehen wir auf den Spielplatz des Krankenhauses nebenan, schaukeln und rutschen. Kaum zu glauben, dass es bald ein Jahr her ist, dass sie hier zur Welt gekommen ist. Ich bin so dankbar dafür, dass es sie gibt.
Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder zu Hause. Es gibt Mittagessen für uns drei und wir beginnen mit dem letzten Teil des Kassensturzes und erforschen die Sparschweine. Gegen 14:00 Uhr versuchen wir sie zum Mittagsschlaf hinzulegen, allerdings ohne großen Erfolg. Ich lege mich wieder mit dazu und schlafe auch kurz ein. Punkt 14:30 Uhr ist es geschafft, sie kuschelt sich an Mama und schläft.
Um 16:00 Uhr ist die Prinzessin wieder wach und lässt sich nicht zum Weiterschlafen überreden. Ich bin zu der Zeit in der Badewanne und bekomme dann Besuch. Zoey ist inzwischen die Meisterin der verständnislosen Blicke. Sie sucht wohl gerade nach einer Erklärung, warum ich in der Wanne liege und sie nicht. Ich beende meinen Aufenthalt alsbald und dann gibt es für die kleine Maus Obst. Wie sie innerhalb von wenigen Zügen diese Quetschobst-Verpackung vernichtet, ist bemerkenswert.
Kurz vor sechs starten wir auf die Abendrunde. Petrus hat extra mit dem Regen auf uns drei gewartet, aber wir machen das Beste daraus. Wir nutzen die Zeit für ein wunderbares Gespräch; etwas, was in letzter Zeit wirklich zu kurz gekommen ist. Als wir wieder zurück sind, wartet bereits die Nachbarschaft. In Etage drei wird uns ein Badeanzug mit integriertem Schwimmbrett angeboten. Was es nicht so alles gibt. Leider wird die Kleine im Sommer nicht mehr reinpassen und wir lehnen ab. Oben angekommen besuchen wir noch unsere Nachbarin auf der Etage. Ich hoffe, sie bleibt uns noch ganz lange erhalten.
Für uns gibt es Abendessen und da es spät ist, muss die gute alte Pizza herhalten. Zoey bekommt einen Stück Rand und isst diesen vollständig auf. Bevor sie ihren Abendbrei bekommt, telefonieren wir noch mit Oma, die morgen Vormittag ins Krankenhaus muss. Malutka ist völlig überdreht und quietscht wieder, was das Zeug hält. Oma freut es, uns schmerzen die Ohren. Kurz vor neun geht es dann ins Bett. Die obligatorischen zehn Minuten später ist sie eingeschlafen, weitere zwanzig Minuten später liegt sie im eigenen Bett.