Ich schlafe heute wieder nicht gut. Die Aufregung des Tages führt dazu. Dummerweise wecke ich Renia in einem Moment, in welchem Zoey kurz weint. Sie zieht dann ins Kinderzimmer um. Ich bin ab halb sieben wach, brauche aber noch ein paar Minuten, um aufzustehen.
Als ich Bad fertig bin, darf ich dann auch Zoey wecken, bevor ich mich in Richtung Arbeit verabschiede. Renia hat heute frei und Zoey bleibt daheim bei ihr.
Der Vormittag wird jedoch sehr anstrengend, weil Malutka permanent ihren Willen durchsetzen will. Dank meiner sich ständig verschiebenden Telefonkonferenz auf Arbeit, schaffe ich es nicht mittags nach Hause. Renia kämpft derweil mit Zoey bezüglich des Mittagsschlafs. Erst um 14:00 Uhr, nachdem sich Zojka richtig ausgetobt hat, kehrt Ruhe ein. So reduziert sich die Schlafzeit auf eine Stunde.
Wir telefonieren nachmittags miteinander und entscheiden, die angebotene Notbetreuung bei den Tagesmüttern bis zum Monatsende nicht in Anspruch zu nehmen. Zoey wäre das einzige Kind dort und daher versuchen wir die Zeit anders zu überbrücken. Ein paar Überstunden habe ich noch und damit sollte es klappen. Als ich nachmittags bei Kaufland einkaufen gehe, fallen mir unter anderem die aufgeklebten Abstandslinien an den Kassen auf. Eine durchaus gute Idee, die man auch nach der Krise – sollten wir dieses Virus jemals wieder loswerden – beibehalten könnte.
Die Mädels holen mich um kurz nach fünf von Arbeit an. Zoey begrüßt mich freudig und erkundet dann weiter den Parkplatz auf Arbeit. Wir gehen dann noch eine große Runde spazieren. Zoey kombiniert den Aufenthalt im Volkspark mit Rennen, Berg steigen und Laufrad fahren. In einer Situation stehen mir die Tränen in den Augen. Wir treffen eine andere Mama mit Kind und die beiden Kinder stehen sich mit ein paar Meter gegenüber. Die Isolation der Kinder ist in diesem Moment greifbar. Mir tut Zojka so unendlich Leid, dass sie (wohl noch die nächsten Wochen) auf Kontakt zu anderen Kindern verzichten muss.
Nach anderthalb Stunden sind wir zurück zu Hause. Es gibt die Reste vom Vortag zum Abendbrot und noch zwei Baguettes. Zoey schmeckt es. Während wir mit Babcia telefonieren, gehen wir um 19:00 Uhr raus auf den Balkon. Es wird geklatscht, für alle, die die Gesellschaft momentan am Laufen halten.
Ich klatsche auch für meine Reńćka.
Anschließend schauen wir noch ein wenig Fernsehen und ich bekomme einige Kuscheleinheiten und eine Nackenmassage. Zum Abschluss gibt es ein Gläschen Milch und Zoey lässt sich bereitwillig die Zähne putzen. Malutka ist heute um 20:40 Uhr im Bett. Die Mädels lesen noch fünf Minuten, dann wird das Licht ausgemacht.