Um Punkt 08:30 Uhr hechelt es in meinem Ohr und kleine Babyhände patschen durch mein Gesicht. Alles noch okay, aber als dann das Kratzen anfängt, wird es schmerzhaft. Ich bin sodann erwacht. Heute ist die Prinzessin 39 Wochen alt. Stündlich war die Kleine heute Nacht wach und auch an diesem Morgen ist der Bewegungsdrang enorm. Sie will krabbeln und spielen. Ihre Eltern sind leider noch mental drei Stunden zurück und müssen erst einmal zu Zoey aufschließen. Dies gelingt zügig und dank guter Musik können wir sie etwas ausbremsen.

Bereits nach dem Aufstehen gibt es Frühstück, während dessen die Prinzessin im Hochstuhl verweilt und selbigen mit der klebrigen Maisbrei-Masse aus ihrem Mund einreibt. Nachdem alle gesättigt und alle Essensreste entfernt sind, begebe ich mich mit unserer Tochter auf die sonntägliche Morgenrunde. Während Zoey nach wenigen Metern einschläft, bin ich sehr über die Einsamkeit dieses Vormittags überrascht. Ich zähle in der ersten halben Stunde gerade einmal dreizehn Personen, die mir begegnen. Dann wird es mehr, weil nun die Jogger dazukommen, die anderen Kinderwagen auf ihre Runde gehen und auch der eine oder andere Hund mal vor die Tür muss. Kurz nach halb eins sind wir wieder zurück.
Zum Mittag gibt es für die Prinzessin heute Fisch. Dann ist Mittagsschlaf angesagt.
Wenigstens 1 1/2 Stunden lang schläft die kleine Maus. Aus mir bislang nicht nachvollziehbaren Gründen – obgleich von mir vorgeschlagen – steuern wir unmittelbar im Anschluss an den heutigen Mittagsschlaf das schwedische Möbelhaus an. Es ist verkaufsoffen und die geringe Entfernung vom Wohnort verleitet zu dieser Tat. Als wir dort ankommen, ist alles voll. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber innen verteilt es sich ganz gut. Zoey fährt heute zum ersten Mal mit im Wagen, also so richtig auf der dafür konzipierten Position. Von hier aus kann sie alles beobachten, sich umdrehen, kann mit den Beinen zappeln und hat uns immer im Blick.

Im Rahmen einen kurzen Pause an einer Verpflegungsstation sitzt eine Familie mit offensichtlich erkranktem Kind. Der kleine Mann hustet sich die Seele aus dem Leib und hat erkennbar Fieber. Sorry, aber der Kleine gehört ins Bett und nicht in ein Einrichtungshaus.
Um 17:30 Uhr sind wir nach einem zügigen Einkauf wieder zu Hause und die Mädels fahren noch eine Runde mit dem Kinderwagen. In dieser Zeit kann ich mich schon um die Finalisierung des Abendessens kümmern. Als sie dann nach einer Stunde noch nicht wieder daheim sind, werde ich unruhig und warte unten. Zehn Minuten später biegen die beiden wohlauf um die Ecke. Für Zoey geht es heute früher ins Bett. Gleich nach dem Abendbrei bekommt sie noch eine frische Windel und den Schlafanzug an. Dabei kann man erkennen, dass der obere Schneidezahn immer weiter herauskommt.
Kurz vor 21:00 Uhr schwöre ich sie auf die Nacht ein und hoffe, dass diese ruhig und entspannt für alle Beteiligten wird.
Knappe vierzig Minuten später löst sich dieser Wunsch auch schon wieder in Wohlgefallen auf. Und das Geschrei setzt sich fort. Zoey möchte an die Brust. Um 22:30 Uhr sitzt die Familie im Wohnzimmer und wird wohl morgen Ohrenstöpsel für die Nachbarn verteilen.