Drei Stunden lang schafft es unser Baby, im eigenen Bett zu schlafen, nicht aber ohne ihre unterbewusste Enttäuschung durch tiefe Seufzer zu kommentieren. Als sie gegen 01:00 Uhr erstmalig wach wird, holt sie Reńćka ins Bett zurück und wird auch sofort beklettert und belagert. Obgleich ich lange Zeit nicht einschlafen kann, bekomme ich davon nichts mehr mit.

Um 08:00 Uhr endet meine Nacht. Zoey erzählt wieder lautstark, krabbelt im Bett und auf ihrer Mama umher. Nach dem Geburtstagsfrühstück sind wir schon wieder etwas spät dran. Ich fahre die Mädels kurz nach halb elf zum Auftakt von „Polski dla maluchów”. Zoey nutzt die Fahrt für eine kurze Pflege ihrer Augen und wir sind gespannt, wie die formal gute Idee des sprachfördernden Ansatzes im Babyalter umgesetzt wird. Die Veranstaltung findet in historischer Umgebung – zwischen Checkpoint Charlie und Anhalter Bahnhof – in einem tollen Gebäude statt.

Während sich die Mütter in der Runde über geeignete Literatur, Sprachanatomie und -entwicklung unterhalten, spielt die Prinzessin im Bälle-Bad und ist dabei so intensiv und leidenschaftlich, dass sie alle Mitspieler verdrängt. Zudem holt sie sich eine neue Schramme ab.

Die Kleine ist danach so geschafft, dass sie abermals einschläft. Zu unserem Mittagessen bekommt Malutka zwei Bratkartoffel-Stückchen. Die entstandene Sauerei ist nicht so groß wie befürchtet, da sie tatsächlich einen Großteil im Mund unterbringt. Zehn nach zwei ist Zoey im Bett. Keine fünf Minuten später schreibt mir Reńćka, dass die Kleine eingeschlafen ist.

Ich mache mich kurz nach halb vier auf den Weg zu meinem Termin. Zoey schläft bis 17:15 Uhr und sieht auch als ich nach Hause komme noch nicht wirklich wieder wach aus. Der Nachmittagssnack besteht heute aus Erdbeere in Apfel-Joghurt-Müsli und zwei Bissen meiner Mango. Dann starten wir in Richtung Oma Hihi. Leider kommen wir genau bis zur nächsten Kreuzung, weil wir unseren gerade begonnenen Streit nicht beilegen können. Da ich keine Lust mehr habe, noch zu meiner Familie zu fahren, beschließt Reńćka per Bahn alleine fahren.

Im Laufe des Abends bekomme ich von Oma Hihi noch ein Foto, auf welchem zu sehen ist, dass meine Tochter in einem Karton sitzt, mehr erfahre ich aber heute nicht. Ich schaue mir das Spiel meiner Mannschaft beim FC St. Pauli an. Union liegt trotz guter Leistung eigentlich uneinholbar mit 2:0 zurück, kommt aber mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten zum Ausgleich, um dann wiederum in der Nachspielzeit noch eine Elfmeter-Entscheidung gegen sich zu bekommen. Die Hamburger gewinnen das Spiel mit 3:2.

Zu Hause ist es so still. Mir fehlen die Hektik und das Gemecker meiner Tochter. Komisch… Schlaf gut Malutka!

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