Der vierte Urlaubstag beginnt erst um 08:30 Uhr. Irgendwie kann ich es gar nicht glauben, erst dann geht die Tür auf und beide Frauen kommen herein. Küsschen gibt es keine. Bei Reńćka sind noch keine blauen Flecken oder Schwellungen ersichtlich. Ihrer Aussage nach kann sie alles bewegen und möchte nicht zum Arzt.

Während Reńćka noch in der Küche zugegen ist, bahnt sich die Prinzessin im Wohnzimmer den Weg zu den Keksen. Da sie von Tag zu Tag größer wird, reicht sie ohne Probleme an den Tischrand heran und kann sich bedienen. Zwei Butterkekse sind der Lohn ihres Tuns.

Wir trödeln heute Morgen gewaltig und so ist bereits kurz vor elf, als wir runter gehen. Heute sollen ein paar Sachen aus dem Keller zum Sperrmüll gebracht werden und dafür muss zunächst BAO freigeräumt sein. Dann geht’s für die Mädels zum Spielplatz und ich fahre zur BSR. Es ist immer wieder ein komisches Gefühl, diese kleinen Königreiche mit ihren ganz eigenen Regeln zu betreten. Aber ich folge allen Anweisungen und falle nicht negativ auf. Auf dem Rückweg kaufe ich noch schnell ein.

Als ich mittags nach Hause komme, sitzt Zoey gerade beim Mittagessen. Sonderlich viel davon verzehrt sie jedoch nicht. Im Nachgang assistiert sie mir dann in der Küche bei der Zubereitung der Sauce für das Abendessen. Es soll rote Sauce geben und Zoey steht mit offenem Mund für die Verkostung der Bestandteile bereit. Von Reńćka kommen schon wieder Hinweise, die mich dazu animieren, nie wieder in unserer Küche zu kochen. Ich habe halt keine Ahnung. Dennoch lasse ich mich nicht beirren, sondern beende mein Werk noch.

Malutka hingegen geht mit Reńćka um kurz nach eins für den Mittagsschlaf ins Bett und schläft innerhalb weniger Augenblicke ein. Der Urlaub nimmt endlich Konturen an. Wir scheinen fündig geworden zu sein. Nach zwei Stunden wecken wir Malutka auf. Damit sie schneller wach wird, telefonieren wir mit Oma Hihi, was wunderbar funktioniert.

Und da es ja schon wieder viel zu lange friedlich war, flattert der nächste Streit herein. Von null auf hundert dreht sich wieder alles und das dieses Mal aufgrund von Pfandflaschen. Ich bitte darum, erst morgen Vormittag, wenn keine Gefahr des Treffens von Kollegen droht, die Flaschen wegzubringen. Dies ist nicht gewünscht. In diesem Kontext bekomme ich gleich noch ein paar grundsätzliche Nettigkeiten mitgeteilt.

Reńćka bringt die Flaschen alleine weg, ich spiele in der Zeit mit Zoey. Die Jalousie im Schlafzimmer hat sich inzwischen vollständig vom Rahmen verabschiedet und so kommt der Streit wenigstens zu einem sinnvollen Zeitpunkt. Die Begleitung der beiden Frauen auf den Spielplatz lehne ich ab. Die Rolle des mentalen Mülleimers habe ich inzwischen mehr als satt. Wenn ich nicht mehr gut genug bin, brauche ich dort draußen auch nicht einen auf heile Welt machen.

Also fahre ich zu der Jalousien-Firma und organisiere Schaumklebeband. Viertel nach sechs sind die Frauen wieder daheim. Ich versuche gerade, die Kleberreste von der Jalousie zu föhnen. Malutka inspiziert das Ganze akribisch.

Ein gemeinsames Abendessen fällt heute aus, Reńćka isst ohne mich. Also friere ich meine Sauce von heute Mittag ein. Auch der restliche Abend verläuft ähnlich. Jeder macht Seins und permanent fliegt irgendwo eine Tür. Malutka ist irritiert mittendrin.

Um 20:45 Uhr ist sie heute im Bett und braucht ihre üblichen 45 Minuten um einzuschlafen.

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