Es ist deutlich nach Mitternacht. Ich höre der PMR-Anleitung auf YouTube zu. „Sie entspannen sich, die Vögel zwitschern, ansonsten herrscht absolute Ruhe.“ Leider nicht bei uns, da im Hintergrund der Schlafmuffel meckert und Nähe zu Mama verlangt. Ich gehe ins Schlafzimmer. Zoey lässt sich zwar beruhigen, aber nicht wieder ins eigene Bett legen. Um 03:00 Uhr steht Reńćka an meiner Matratze, um zu schauen, ob es mir gut geht. Dank meiner fehlenden Nasenatmung haben sich bestimmte Geräusche wohl noch verstärkt. Um 04:00 Uhr ist die kleine Maus dann wieder wach, um kurz nach sieben in den Morgen zu starten. Keine Ahnung, warum unser Baby nicht so viel Schlaf benötigt, aber aktuell schläft sie weniger als zehn Stunden.
Als ich morgens rübergehe, sitzt Zoey im Bett und spielt. Auffällig ist die nächste Schramme auf der Stirn. Ich kämpfe weiterhin mit meinem Männerschnupfen, bin aber mehr als tapfer.
Zeitnah geht es ins Wohnzimmer zum Spielen. Auffällig ist dabei, dass sie erstmalig bewusst hockt. Sonst nutzt sie immer ihren eleganten Sitz-Stil, heute jedoch ist es anders.
Nach dem Frühstück führt uns der Weg zum Alexanderplatz. Wir nutzen die Tram und machen davor noch einen Abstecher zur Tankstelle, um den Reifen vorne links am Kinderwagen wieder mit Luft zu befüllen. Zoey ist bereits auf den ersten Metern eingeschlafen. Erst nach einer Dreiviertelstunde kommt sie wieder zu sich. Wir schauen uns heute den Fernsehturm und den Neptun-Brunnen an. Auf dem Weg dorthin werden wir von einem der „Fänger“ angesprochen, ob wir eine Stadtrundfahrt machen wollen. Sehen wir aus wie Touristen? Ich bin entsetzt. Der Neptun-Brunnen ist gut besucht und aufgrund des kalendarischen Winters nicht mit Wasser gefüllt.
Die kleine Maus kann also nach Herzenslust darin herumkrabbeln, wobei mir da als Berliner immer so ein wenig schlechte Laune entsteht, wenn man mit unseren Sehenswürdigkeiten so umgeht. Die Zeiten ändern sich. Im Anschluss lösen wir noch Reńćkas Kaffeegutschein ein und machen uns auf den Heimweg.
Zuhause besuchen wir noch unsere Nachbarin und dann gibt es Mittagessen. Um 14:15 Uhr ist die kleine Berlin-Touristin dann im Bett und schläft ohne großartiges Gemecker ein. Auch Reńćka schläft heute tief und fest.
Ich kümmere mich um den Bürokram und recherchiere hinsichtlich Kinderbetreuung. Als Reńćka dann mit rausgetappst kommt, entwickeln wir einen entsprechenden Plan, mit dessen Umsetzung wir am Wochenende beginnen werden.
Um 18:00 Uhr starten wir unsere Abendrunde. Und wieder ist der Vorderreifen platt. Hier ist Handlungsbedarf. Nach 50 Minuten sind wir wieder daheim. Reńćka erzählt mir zum Abendessen, dass es so etwas wie Zahnungsschupfen bei Babys gibt. Das würde einiges erklären.
Zoey wird im weiteren Verlauf des Abends sehr ungeduldig und meckrig. Sie zeigt deutlich, dass sie hungrig ist. Viertel nach acht übernehme ich die Fütterung unseres Raubtiers. Reńćka macht sich für die Nacht fertig. Kurz vor neun geht es bei Mama an die Brust und innerhalb von zehn Minuten ist der Schlafmuffel eingeschlafen. Beim Umbetten bekomme ich leider den Snuza nicht schnell genug an und wecke Zoey damit wieder auf. Es folgen minutenlange Beschwerden und Meckereien. Erst ein intensives Kuscheln mit Mama beruhigt die Situation wieder. Nur ins Bett will sie nicht. Ganz im Gegenteil. Es eskaliert und eine knappe Stunde nachdem Zoey ins Bett gegangen ist, brüllt sie sich die Seele aus dem Leib. Um 21:50 Uhr beruhigt sie sich endlich und schläft ein. Um 22:00 Uhr zieht sie in ihr Bett um.