Um 05:30 Uhr klingelt heute der Wecker. Eine Viertelstunde später schaffe ich es, das Bett zu verlassen und die Dusche zu beginnen. Der Tag kann kommen. Um 06:20 Uhr bin ich auf Arbeit und darf sogleich mit der Seelenpflege für die anwesenden Kollegen beginnen. Reńćka schreibt mir, dass sie mich gehen hören hat. Zoey schläft aber noch.

Die Frauen fahren heute wieder zum Spielplatz an der Laube und stehen auch dort vor „verschlossenen Türen“. Auch dieser Spielplatz ist abgesperrt. Also drehen sie eine Runde durch den Park.

Ich mache um 12:00 Uhr Feierabend und flitze nach Hause. Dort übernehme ich für Renia, die um 12:30 Uhr auf Arbeit sein muss. Zoey und ich kuscheln noch ein wenig. Dann gibt es Mittagessen. Malutka erzählt währenddessen von Pittiplatsch und zeigt mir anschließend im Buch, was sie meint.

Um kurz nach eins liegen wir dann für den Mittagsschlaf im Bett. Zoey hat noch eine Menge zu tun. Erzählen, Gymnastik, in die Hand schniefen, etc. Nur halt schlafen möchte sie nicht. Irgendwann heißt es dann, „daj mi Olaf”. Die beiden schauen sich noch mal tief in die Augen, dann kehrt Ruhe ein. Inzwischen ist es 13:35 Uhr.

Ab 14:45 Uhr beginne ich damit, sie aufzuwecken. Sie hätte bestimmt noch eine halbe Stunde geschafft, aber das unterbinde ich. Zoey ist fortan extrem anhänglich. Sie quengelt nicht, aber wann immer man sie zum Spielen in ihr Zimmer bringt, steht sie innerhalb weniger Augenblicke wieder neben mir und möchte auf den Arm. Auch ihr merkt man zunehmend die Verunsicherung dieser Zeiten an. Ich informiere mich noch kurz über den aktuellen Stand. Die Lage wird immer ernster und einige Leute begreifen dies einfach nicht. Ich hoffe weiterhin, dass uns eine totale Ausgangssperre wie in Italien oder Frankreich erspart bleibt, aber solange die Leute nicht alle mitziehen, wird es zunehmend unumgänglich.

Nachdem wir uns bei einem Marmeladenbrot gestärkt haben, laufen wir um 16:20 Uhr los und holen Renia von der Arbeit ab. Auch wenn sie seit drei Uhr keine Kinder mehr in der Betreuung haben, muss sie bis 17:00 Uhr bleiben.

Wir fahren anschließend mit Fahrrad zum Einkaufen. Zoey hat einen derartigen Bewegungsdrang, dass sie bereits im Laden aus dem Wagen flüchtet und nach dem Einfangen alles zusammenbrüllt. Wir sind beide ruhig und halten es aus. Auf dem Parkplatz rennt sie immer wieder davon und lässt sich auch von unseren Rufen nicht stoppen, was mir Sorgen bereitet. Sie muss immer wieder ihren Willen durchdrücken.

Auf dem Rückweg will sie nicht mehr laufen, sondern auf meinem Fahrrad geschoben werden, was jedoch für alle unbequem ist. Also kommt sie unter Protest in den Sitz. Sie meckert, bis ich ihr das Toastbrot in die Hand drücke, damit sie dieses nach Hause transportiert. Dies macht sie sichtlich stolz. Zu Hause dann drehen sie Mädels noch eine Runde mit dem Laufrad um den Block. Ich bin dankbar, dass diese Renia übernimmt. So kann ich oben alles ausräumen und mal durchatmen.

Zoey hilft dann bei der Vorbereitung des Abendessens. Sie rührt den Eierkuchen-Teig an. Allerdings hat sie heute keinen Hunger auf Eierkuchen. Den Salat und etwas Cevapcici isst sie jedoch mit großer Freude. Dann telefonieren wir mit Babcia. Sie hält sich bislang tapfer, auch wenn sie aller Enkelkinder beraubt ist. Wir schauen dann noch Renias Serie und den Beginn von Let‘s Dance. Es gibt eine kleine Mitmach-Sequenz, für die ich mir Malutka schnappe. Sie ist begeistert.

Heute gibt es noch Abendbrei. Um 21:00 Uhr geht es heute für Zoey ins Bett. Allerdings ist an Schlaf noch nicht zu denken. Zoey schimpft und weint. Ihre Laune vom Nachmittag setzt sich auch jetzt noch fort. Nach zwanzig Minuten ist aber Ruhe.

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