Um 06:40 Uhr ist die Nacht vorbei. Ich weise Reńćka darauf hin, dass mein Wecker erst in 20 Minuten klingelt, schnappe mir aber trotzdem mein Bettzeug und gehe mit ins Schlafzimmer rüber. Dort sitzt Zoey ohne Schlafanzug-Hose mit nur einer Socke an beiden Füßen im Bett und erzählt.

Die Nächte werden besser, aber dafür wird sie weiterhin von Tag zu Tag früher wach. Nach dem Aufstehen mache ich mich auf den Weg unter die Dusche, komme dort aber zunächst nicht an, weil mir Reńćka den immer größer werdenden Ausschlag unseres Babys zeigt. Daher lautet die Entscheidung, auf zum Hautarzt und das am besten sofort. Wir recherchieren zunächst einen Moment und legen uns fest. Zur Not wird der Termin privat bezahlt.

Ich mache mich auf den Weg zur Arbeit, die Mädels ziehen sich um und starten kurz nach mir. Reńćka schreibt mir eine Stunde später, dass sie eigentlich keine Behandlung vornehmen wollen, aber das liebevolle Wesen unserer Tochter hat das Herz der Ärzte erweicht und sie dürfen warten. Allerdings soll Zoey nicht krabbeln, was natürlich zu lautstarkem Protest führt. In der Praxis kümmern sich alle rührend um Zoey und so kommen die beiden schnell ran. Der Arzt ist sich nicht hundertprozentig sicher, verschreibt eine Salbe und bittet darum, dass Zoey am Montag noch einmal seiner Chefin vorstellt wird. Ich bin guter Dinge, dass er richtig diagnostiziert hat.

Auf dem Heimweg schläft die kleine Prinzessin. Plötzlich erhalte ich eine kryptische Nachrichte per iMessage, was nur bedeuten kann, dass Zoey Mamas Handy in Beschlag genommen hat. Die Nachricht lautet „Y1gärda“.

Kurz vor eins gibt es Mittag und halb zwei ist sie eingeschlafen. Als ich gegen drei heimkomme, wacht der Schlafmuffel kurz auf, lässt sich aber durch Reńćkas Anwesenheit zum Weiterschlafen animieren. Knappe zwei Stunden schafft sie so.

Gegen 16:00 Uhr machen wir uns auf den Weg. Irgendwie ist mir jetzt schon klar, dass meine Verabredung heute Abend zum Fußball gucken mit Micha platzen wird. Trotz der ungünstigen Zeit kommen wir eigentlich ganz gut durch die Stadt.

Kurz vor unserer Ankunft besorgt Reńćka noch schnell die Sachen, die Oma Hihi mitgebracht haben wollte. Zoey und ich warten im Auto im Parkhaus. Reńćka hat kaum das Auto verlassen, schon steigert sich die Maus so richtig in ihren Unmut hinein, schreit und plärrt. Selbst als ich neben ihr sitze, beruhigt sie sich nicht. Sie brüllt so laut, dass eine vorbeigehende Passantin kurz ins Auto schaut. Ich blicke ihr ratlos ins Gesicht und sie ist beruhigt, dass niemand ein Baby alleine im Auto gelassen hat. Daraufhin mache ich Zoey los und tröste sie auf dem Arm. Ich gebe aber zu, dass mir ihr Verhalten heute arg auf für Nerven geht. Wenige Augenblicke später kommt Reńćka zurück und findet eine verstimmte Vater-Tochter-Kombi im Auto vor.

Als wir im Krankenhaus ankommen, heißt es erstmal suchen und durchfragen. Ich bin ein wenig stolz, dass meine Mama überhaupt ihre Station gefunden hat. Oma Hihi geht’s gut. Leider darf sie Zoey nicht auf den Arm nehmen, um keine Entzündung zu riskieren. So sehr viel habe ich leider auch bei dem Besuch heute nicht mit ihr zu tun, da ich erst die Prinzessin füttere und im Anschluss im Krankenhaus unterwegs bin, um Mamas Telefon-Handy-Karte aufzuladen. Es ist inzwischen 18:00 Uhr und verlassen wir das Krankenhaus wieder. Es dauert ewig bis nach Hause, so dass ich Micha absagen muss. Stattdessen gibt es Abendessen beim Fastfood-Laden um die Ecke und Auszüge aus dem heutigen Fernsehprogramm.

Obwohl Zoey auf der Heimfahrt nur schwer wachzuhalten war, ist sie zu Hause wieder munter und agil. Bis zum Abendbrei spielt sie und klettert emsig auf Reńćka und mir herum. Dann folgen nur noch das Umziehen und Zähne putzen. Die kleine Maus ist so fertig, dass nicht mal beim Windeln Protest gibt. Kurz nach neun ist sie bei Mama an der Brust und eine halbe Stunde später schläft sie im eigenen Bett.

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