Um 02:30 Uhr wird die Nacht erstmals unterbrochen. Zoey schimpft und weint. Streit gibt es heute wieder um Renias Brust und Trinken. Als sich die Situation beruhigt hat, bin ich wach. Um fünf Uhr gibt es wieder Gemecker. Gegen 06:45 Uhr ist die Nacht dann vorbei. Ich sammele Zoey ein und lege sie ins große Bett, allerdings macht sie sich gleich wieder auf den Weg und will spielen.

Kurz nach acht starte ich in Richtung Arbeit. Die Mädels besuchen mich dort im Rahmen ihrer Morgenrunde. Anschließend laufen sie weiter durch die Kleingartenanlage und dürfen sogar eine Parzelle betreten, da Zoey dort eine Katze entdeckt hat. Reńćka schreibt mir, dass Zoeys U7 im April auf September (!!!) verlegt worden ist. In der Praxis fehlt es an Schutzausrüstung und daher wird der direkte Kontakt ausgesetzt.

Ich beende heute meinen medialen Entzug und bringe mich kurz auf den aktuellen Stand. Die Zahl der Infizierten und Toten steigt weiter rasant an. Italien meldet im Laufe des Tages fast 1000 neue Tote. Mittags bin ich kurz zu Hause. Renia schneidet Stoffe zu und Zoey hantiert auf der Loggia herum. Es kommen Klagen über die aktuelle Situation. Ich weiß, dass alle angespannt sind und sich beschränkt fühlen. Dennoch denke ich, dass die Situation momentan besser auszuhalten ist als eine totale Isolation. Vielleicht lässt sich auch Renia gefühlstechnisch bald darauf ein, dass es eigentlich nicht so schlimm ist. Wir haben einander und die Einschränkungen aktuell sind noch aushaltbar.

Wir treffen uns gegen 16:45 Uhr und spazieren noch eine große Runde durch den Park. Dieser ist voll von Leuten und man muss sich schon bemühen, allen aus dem Weg zu gehen. Kurz nach sechs sind wir wieder daheim und bereiten das Essen vor. Allerdings essen wir heute getrennt, weil ich noch los will, um das neue Dreirad abzuholen.

Tja, die Male, die ich bislang in meinem Leben pünktlich war, musste ich dann auch gleich warten. Mit zehnminütiger Verspätung erfolgt dann die Übergabe des Dreirads. Alles ist schick und Zoey wird morgen Augen machen. Als ich zurückkomme, schauen die Mädels gerade Fernsehen. Als Zojka dann bemerkt, dass ich nun Abendbrot esse, weicht sie nicht mehr von meiner Seite und ergaunert sich, weitere Würstchen, Kartoffeln und Salat. Wenn sie mal beim eigentlichen Essen so gut dabei gewesen wäre.

Zoey hat anschließend noch Bewegungsdrang und turnt auf der Couch umher. Ich habe irgendwie schlechte Laune und meckere sie ungerechtfertigt an. Zum Abschluss des Abends bekommt sie noch ihre Milch und um 20 vor neun geht es ins Bett. Die Mädels lesen noch die obligatorische Geschichte, dann wird geschlafen.

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