Als ich aufwache, ist eine unruhige Nacht vorbei. Irgendwie bekommt man auch auf der anderen Seite der Wand alle Bewegungen und Dialoge bestens mit. Und da es unterbewusst geschieht, ist der Schlaf einfach nicht erholsam. Aber wie soll es dann erst Reńćka gehen. Zoey dreht inzwischen Nacht für Nacht ihre Runden durchs Bett. Dann liegt sie quer oder auf ihrer Mama. Es wird allerhöchste Zeit für den Umzug ins eigene Bett.

Am Morgen ist Reńćka irgendwie nicht gut drauf. Sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber ich kenne meine Frau. Also nähere ich mich besser vorsichtig an.

Zum Frühstück gibt es heute – im Erstversuch – eine klein geschnittene Butterstulle für die Prinzessin. Sie kaut auch vorbildlich darauf herum, ist aber vor allem darauf bedacht, die Butter abzulecken.

Kurz nach elf starten wir zu Zoeys Hautarzttermin. Unser Weg führt in den Wedding. Dort angekommen, erinnere ich mich an die gelesenen Google-Rezensionen, die wirklich nicht zu viel versprochen haben. Die Schwesternschaft ist entsprechend krötig, taut aber rechtzeitig auf und schummelt uns noch vor den anderen Wartenden ins Behandlungszimmer. Die Prinzessin ist bis dahin sehr tapfer und mutig, auch wenn ihr der Eine oder Andere in der Praxis durchaus suspekt erscheint. Auch die Ärztin macht einen eher individuellen Eindruck, ist aber freundlich im Umgang mit Zoey und suggeriert Kompetenz auf ihrem Gebiet. Ein Ergebnis der Untersuchung können wir am Montag per Mail erfragen. Das sind die modernen Zeiten. Aufgrund einer bestimmten Gesichtsfalte will sie bei unserer Tochter eine Neurodermitis-Neigung erkennen. An der Stelle kann ich dann auf die Kompetenz jedoch verzichten. Die Ärztin ist aber erfreut darüber, dass Zoey nach wie vor gestillt wird und KEINEN Schnuller möchte.

Um 13:45 Uhr sind wir wieder zu Hause. Zoey bekommt sofort ihr Mittagessen und ist gegen 14:00 Uhr im Bett. Ich mache mich auf den Weg zu meinem Arzttermin.

Um Punkt 15:00 Uhr sitze ich im Warteraum einer Praxis am Wittenbergplatz und bin doch überrascht, dass West-Berlin auch ein anderes Gesicht haben kann. Ansonsten motiviert allein die Klientel hier schon dazu, noch mehr in die Gesundheit zu investieren. Da ich nunmehr schon in der unmittelbaren Umgebung eines guten Babygeschäftes bin, besorge ich endlich das Anbau-Tischchen für Zoeys Hochstuhl; in der Hoffnung, dass die 40 Euro dafür gut angelegt sind.

Als ich um 17:15 Uhr wieder zu Hause ankomme, schläft der Schlafmuffel seit nunmehr über drei Stunden. Ich bin entsetzt, weil sie dann bestimmt heute Abend nicht schlafen möchte. Reńćka beruhigt mich aber und geht davon aus, dass wenn sie auf der Abendrunde wach bleibt, keine Probleme auftauchen werden. Auf der Abendrunde dann bin ich wieder baff. Trotz beißender Kälte weigert sie sich beharrlich, ihre Hände in den Fellsack oder gar in den Handschuhen zu belassen. Sie meckert aber auch nicht herum.

Kurz vor sieben verabschiede ich mich von meinen Mädels und laufe zur Physiotherapie herüber. Als ich dann wieder heimkehre, ist die Maus schon meckrig. Irgendwie wird sie jetzt abends früher müde und so bringen wir sie schon gegen halb neun ins Bett.

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