Kurz nach halb zwei steht Reńćka an meiner Seite. Sie ist beunruhigt, weil der Snuza ständig piept. Ich bin noch im Koma und wie gelähmt. Sie holt Zoey aus dem Bett, zieht sie aus und befestigt das kleine Gerät noch einmal neu an der Windel. Nun klappt es besser. Die kleine Maus schläft bis um fünf und der Snuza ist still. Aufgrund des späten und schweren Essens schlafen wir beide unruhig, bzw. bis 03:00 Uhr im Falle Reńćkas gar nicht.

Kurz nach 08:30 Uhr endet meine Nacht. Die Mädels sind da schon eine Stunde zu Gange. Während ich noch zu mir komme, krabbelt Zoey bereits durchs Wohnzimmer. Und tatsächlich holt sie sich ihr gestern gekauftes Buch hervor und spielt damit.

Die klappernden Kügelchen in der Mitte sind aber auch zu faszinierend. Dann beginnen wir mit dem Packen. Ich baue draußen den Dachgepäckträger aufs Auto und Reńćka versucht, irgendwie das Kind in Schach zu halten und unsere Sachen in den Taschen zu verstauen, was aufgrund des agilen Kindes eine echte Herausforderung darstellt. Gegen 10:00 Uhr ist so weit alles vorbereitet und wir können frühstücken. Zoey schnappt sich einen Stuhl, nutzt diesen als eine Art Gehhilfe und tippelt ein paar Schritte vorwärts in Richtung Küchenschrank.

Kurz nach elf verlassen wir die Unterkunft und machen uns auf den Weg nach Hause. Auf dem Weg besuchen wir die Bobertalsperre. Die Prinzessin sieht davon leider nichts, weil sie schläft und das tief und fest.

Als wir dann am Friedhof ankommen, wacht sie aber auf. Ich bin wieder unendlich traurig, als wir am Grab von Zoeys Babcia stehen. Wie muss es aber erst Reńćka gehen. Vor mehr als sechzehn Jahren hat ihr der liebe Gott den wohl wichtigsten Menschen auf der Welt genommen. Auf dem Weg zum Auto treffen wir noch eine ältere Dame, die eine ehemalige Kollegin von Reńćkas Mama ist und absurderweise erreicht uns gerade an diesem Ort die Mitteilung, dass heute Karl Lagerfeld verstorben ist.

Die nächsten Stationen unserer Heimreise lauten dann Pałac Brunów und Bolesławiec. Hier bekommt Zoey, stilecht wie es sich für ein Reise-Baby gehört, an einer Tankstelle ihr Mittagessen. Während der Weiterfahrt wird sie dann erstmalig ein wenig quenglig, lässt sich aber damit beruhigen, dass sie an Reńćkas Fingern spielen kann. Immer wieder versucht sie, auch reinzubeißen. Auf der Autobahn schließlich schläft sie wieder ein.

Wir beschließen, noch Oma Hihi zu besuchen. Sie ist gerade erst heimgekehrt, freut sich aber riesig uns zu sehen. Sie war bei ihrem Bruder und berichtet, dass Köpenick vom einen flächendeckenden Stromausfall mit unbekannter Dauer betroffen ist.  

Kurz vor 19:00 Uhr fahren wir dann endgültig nach Hause. Wir essen zu dritt zur gleichen Zeit, indem wir uns mit dem Füttern abwechseln. Die Zeit zwischen Abendessen und Bett wird für Zoey und uns eine Herausforderung. Die Kleine ist so fertig vom Tag und auch wir sind kaputt. Zehn vor neun liegt der Schlafmuffel an Mamas Brust, um sogleich wegzuschlummern.

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