Ich glaube, dieses Mal reicht es endlich. Es reicht für den nächsten Schritt. Nachdem man sich noch Stunden um die Ohren schlägt, um alles aufzuräumen, dafür nicht mal ein nettes Wort hört, beginnt schon am frühen Morgen die Pöbelei. Während wir Männer vom Ruf des Hahnes geweckt werden, ist bei den Frauen noch keine Laune zum Aufstehen vorhanden. Nachdem ich meinen ersten Anranzer bekommen habe, drehe ich ab. Also erstmal weiter aufräumen. Das Chaos lichtet sich.
Zeit für die nächste Zurechtweisung, weil ich den Grill nicht adäquat reinige. Kann man natürlich besser machen. Die Verwandtschaft ist nunmehr auch schon wach. Es wird gefrühstückt. Es wird weiter getragen und geschleppt. Das Schminkstudio hat weiterhin Konjunktur. Nach der Verabschiedung kracht es wieder, ich habe einen Lappen genommen, um im Keller den Schrank auszuwischen. Die Packung daneben wird nicht gesehen.
Oma kümmert sich heute die ganze Zeit um die Krümel, so können wir Zoeys Schulsachen vorbereiten und das ist auch nicht ohne. Da es Renata nicht gut geht, der Bauch schmerzt wieder und auch ich nicht weiß wohin, streiten wir weiter. Es kommt wieder der ganze Müll raus. Und dumm wie ich bin, versuche ich immer wieder, unsere Brüche zu kitten.
Ja, es ist eine Unzufriedenheit da, ja ich würde mir Dinge anders wünschen, aber ich bin auch nicht alleine an allem Schuld, zumal wir über – aus meiner Sicht – keine unüberbrückbaren Differenzen sprechen. Keine Ahnung, ob es noch mal wird, aber ich liebe meine Familie und meine Frau! Und das kann ich auch nicht abstellen. Das hat nichts mit der Angst vor Einsamkeit zu tun. Aber ich muss mich auch nicht kleinmachen lassen.
Am Abend dann geht der Tag halbwegs gesittet zu Ende. Nach der Badewanne geht es dann ins Bett. Die Kinder wollen natürlich nur mit Mama einschlafen. Ich bin da überzählig. Zoey ist aufgeregt. Wir auch!