Mit dem Nachtschlaf klappt es heute überhaupt nicht für Renia und mich. Wir finden einfach keine Ruhe. Renia hängt gedanklich schon wieder auf Arbeit und ich lausche den Geräuschen des Hauses, die natürlich nachts noch lauter sind. Somit gelingt es mir nicht, um 05:30 Uhr aufzustehen. Ganz im Gegenteil. Erst eine Stunde später lässt mich das Bett los. Ich bin kurz vor sieben auf Arbeit.

Die Mädels sind gegen halb acht wach. Wir telefonieren kurz. Der Morgen daheim besteht heute aus Fußball spielen auf der Wiese vor dem Haus.

Um 12:00 Uhr mache ich Feierabend und für diese Woche offiziell Schluss mit Arbeit. Renia steht schon in den Startlöchern und startet sogleich in Richtung Arbeit. Zojka und ich verpflegen uns. Dann gibt es eine frische Windel und schon vor eins signalisiert Malutka, dass sie schlafen möchte. Auch ich bin voller Vorfreude auf unseren Mittagsschlaf.

Als sie dann endlich zur Ruhe kommt, legt die Baustelle in der Umgebung los. Zudem bohrt irgendjemand im Haus. Ich schaue daraufhin mal beim Nachbarn unter uns vorbei, welcher aber nicht für den Lärm verantwortlich ist. So scheint es zumindest. Er entschuldigt sich für den Stress vor anderthalb Wochen. Ich sage ihm, wenn er Hilfe braucht, soll er sich melden. Erst um 13:40 Uhr schläft die Maus ein. Ich habe ihr Lärmschutz auf die Ohren gesetzt, was final zu helfen scheint.

Immer als ich der Quelle des Lärms dann auf den Grund gehen will, verstummt der Bohrer. Fünf vor drei wecke ich Zoey auf. Wir kuscheln eine Viertelstunde lang. Zoey hat Angst vor dem Bohrer. So kann sie auch keine Freude am Spielen in der Wohnung entwickeln. Und so machen wir uns nach einem Quetsch – Joghurt und ein paar Keksen gegen vier auf den Weg nach draußen.

Unten treffen wir noch eine Nachbarin und unterhalten uns mit den Nachbarn aus dem zweiten Stock. Alle sind genervt vom Baulärm. Auch einen Anruf bei der Hausverwaltung hat es schon gegeben. Da niemand für den Krach verantwortlich ist, fällt der Verdacht wieder auf den Nachbarn unter uns. Ich zweifele langsam an mir und dem Nachbarn. Als ich mittags mit ihm sprach, lief auch wieder der Bohrer. Aber halt von woanders her.

Wir gehen auch Fußball spielen und drehen eine Runde. Auch Angelina, welche sonst ganz vernarrt mit Zoey spielt, weicht ihr aus. Mir stehen die Tränen in den Augen. Zudem weiß mein Hirn gerade nicht, wohin mit den ganzen Informationen den Krach betreffend und schaltet auf Anspannung und Verteidigung. Nach unserem Spiel holen wir das Dreirad und fahren Renia entgegen.

Bei Burger King steht eine Schlange von Menschen und Autos am Drive In. Es sind komische Zeiten. In Höhe des S-Bahnhofs treffen wir unsere Königin und laufen gemeinsam heim, wo wir um 17:30 Uhr ankommen.

Ich bereite das Abendessen vor, mit welchem wir eine halbe Stunde später beginnen. Renia arbeitet daran, dass ich meine Anspannung ablege, aber der Drang, meine Frauen zu beschützen, überwiegt noch. Um 19:00 Uhr wird geklatscht. Heute sind wieder mehr Leute auf dem Balkon und beteiligen sich. Es tut gut.

Nachdem wir meiner großen Nichte zum 16. Geburtstag gratuliert und mit Babcia telefoniert haben, weiht Zojka ihre neue Badewannen-Matte ein. Sie legt sich heute mehrere Male flach ins Wasser und bleibt untergetaucht liegen; die kleine Wasserratte. Wir schauen dann noch gemeinsam Renias Serie und nach der abendlichen Milch geht es ins Bett.

Heute ist es 20:45 Uhr als der Sandmann kommt. Der Tag, in dem Jahr, wo Aprilscherze untersagt sind (zumindest Covid-19 betreffend) neigt sich still dem Ende. Wir hoffen auf eine ruhige Nacht.

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