Ich weiß, ich wollte dieses Tagebuch nicht mehr als Selbst-Therapie missbrauchen, aber es gibt halt auch Rückfälle. Olek weckt mich dann heute um 07:00 Uhr. Er will seine Spiderman-Zeitung vorgelesen haben. Einen Moment darf ich noch wach werden, dann geht’s an die Arbeit. Wann Zoey wach wird, bekomme ich gar nicht so genau mit.
Renata fährt dann morgens einkaufen. Die Kinder spielen oben. Irgendwie hängt noch der Streit von gestern in der Luft und das eskaliert wieder richtig. Dabei ging es nur um die Frage, ob wir gemeinsam das Majówka in Warszawa verbringen. Es ist ein großer Fehler, wie ich an den Dingen, die mir dann auch heute nochmal um die Ohren fliegen, merke. Puh. Wie immer war es eigentlich nur gut gemeint.
Immerhin bin ich kaum noch länger für Fußball unterwegs. Die Frau weiß, dass wir dieses eine Spiel im Mai in Warschau wichtig ist und man dort auch mit den Kindern die Zeit gut rumkriegen kann.
Diese Streittage haben immer einen Vorteil, man schafft eine Menge im Haus. Die Fliesen werden geputzt und die Weihnachtsdekoration weggeräumt. Es wird höchste Zeit, denn der Frühling steht in den Startlöchern. Bevor es Mittag gibt, schafft Olek noch, auf Zoeys Bein zu springen, was ihr sehr wehtut.
Wir fahren dann zu dritt in die Stadt zum Spiel Vorwärts gegen Werder. Frankfurt gewinnt 5:0. Die Kinder werden verpflegt, können dann noch ein wenig an der frischen Luft spielen und die Frau hat daheim ein wenig Zeit in Ruhe. Zoey bleibt dort im Tornetz hängen und hat die nächsten Schmerzen, weil sie auf die Knie fällt. Während ich dann noch einmal kurz einkaufen bin, schafft es Olek dann noch, ihr einen Bauklotz auf den Kopf zu werfen, was eine Beule mit sich bringt. Es ist ein schmerzhafter Tag für die große Maus.
Nach dem Abendessen wird noch Uno gespielt. Und dann ist der Tag rum, wen man eigentlich als harmonisch beendet beschreiben könnte, wenn da nicht dieses 0:6 unserer Mannschaft in Dortmund wäre. Furchtbar.