Tag vier des Krieges beginnt für uns schon in der Nacht. Halb vier bekomme ich Olek, keine Ahnung warum. Aber wir arrangieren uns schnell und schlummern bis 06:45 Uhr weiter. Dann turnt der kleine Mann im Bett herum. Eine Stunde kann ich ihn noch beschäftigen, dann ziehe ich ihn an und wir wecken die Mädels nebenan. Zoey hustet noch, wirkt aber deutlich stabiler. Seinen Morgenbrei bekommt Olek noch in bewährter Position, dann wird umgebaut und der neue Stuhlaufsatz kommt auf den Tripp Trapp. Der kleine Mann ist zufrieden.
Nach dem Frühstück fährt uns Renia kurzerhand zur Pauline. Dort warten schon Patrycia und ihre Jungs. Olek und ich gehen spazieren. Die anderen Kinder spielen. Gegen 12:00 Uhr sind wir wieder daheim. Ich beginne, im Keller die Wand zu verputzen. Es geht voran. Als die Mädels kurz oben sind, macht sich auch Olek auf den Weg. Die halbe Treppe schafft er schon. Beim Mittag entscheiden wir, dass wir nachmittags noch an der Oder spazieren wollen und fahren um 15:00 Uhr los. Es ist kalt geworden, aber es ist schön, draußen zu sein.
Auf dem Rückweg organisieren wir noch Kuchen. Abends geht dann bei den Kindern nichts mehr. Zoey hört überhaupt nicht, Olek will eigentlich nur noch auf den Arm. Als wir dann Abendrot essen, ist der kleine Mann dann in der Küche unterwegs, stellt sich auf den Tritt und versucht, die Schubladen zu erreichen. Das wird noch lustig mit ihm. Dann geht es noch in die Wanne und kurz nach acht Uhr ins Bett.
Als die Kinder dann schlafen, heißt es erst einmal Nachrichten lesen. Die Ukraine hält tapfer stand. Weltweit gibt es Demonstrationen und auch in Russland wächst der Unmut, warum man gegen seine Familie im Westen kämpfen soll. Offiziell ist es verboten. Putin reagiert mehr und mehr beleidigt und versetzt auch seine Atomkräfte in Alarmbereitschaft. Alles in allem ist es sehr beängstigend, was dort gerade passiert.