Ab halb sieben wird bei den Männern gekuschelt und gerauft. Renia kommt dann irgendwann zu uns. Entgegen der Wetteraussichten hat es tatsächlich über Nacht geregnet. Nicht viel, aber immerhin. Nachdem die Große dann in der Kita ist, macht sich auch Renia auf den Weg. Wir Jungs fahren heute mit Auto in die Kita, weil wir viel mitzunehmen haben. Olek wird heute in der Kita essen. Wenn ich bis dato nicht sicher war, ob ich das Weinen und Schimpfen meines Sohnes erkenne, weiß ich es seit heute.

Er ist anfangs nicht zufrieden, dass ich dort lasse, bei Birgit beruhigt er sich aber schnell. Ich bringe derweil Post weg, fahre in die Stadt zum Oderturm und zum Hausarzt. Auch Zeit für Wespen-Bekämpfung bleibt noch. Um 11:45 Uhr bin ich wieder bei unserem Sohn. Er hat gut gegessen, sogar zweimal und möchte eigentlich nur noch schlafen. Das lässt sich realisieren. Nach zwei Stunden wacht er weinend auf; lässt sich aber beruhigen und schlummert noch ein wenig, bevor er wieder weint. Dann wecke ich ihn und mache ihn fertig.

Olek und ich sammeln kurz nach drei Renia ein. Es dauert nicht lange, bis die Wut in Trauer umschlägt und Tränen kullern. Einige Erzählungen des heutigen Tages lassen einen dann schon stutzig werden. Mehr als Solidarität und ein Ohr kann ich leider nicht bieten. Und so sammeln wir dann die Prinzessin ein. Eigentlich hatte ich an einen Ausflug zum Spielplatz mit Zoey gedacht.

Da wir dann aber die erste rote Erdbeere dieses Gartenjahres verputzen müssen, kann der Frust über die aktuelle Situation auch in produktive Arbeit umgewandelt werden. Ich zerhacke das Unkraut und mache Platz für Rasen. Mir tut Renia so doll Leid, weil sie mit ehrenwerten Ansichten und dem Wunsch für das Beste der Kinder auf vorsintflutliche Schemen trifft.

Ich ermutige sie aber dazu, ihre Meinung zu formulieren und sich weiter für die Kinder einzusetzen. Parallel dazu werde ich wohl auch meine Kontakte für eine neue Stelle nutzen. Nach dem Abendessen sähen Zoey und ich noch den Rasen aus, bevor wir die Kinder bettfertig machen. Zoey hat noch viel zu erzählen und Olek ist nachdem er schon eingeschlafen ist, plötzlich wieder wach. Er ist so unruhig, was wohl an den Ereignissen der letzten Tage in der Kita liegt. Aber wir stützen ihn und werden ihn begleiten.

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