Tag acht des Krieges zeichnet sich schon früh auch bei uns ab. Die Kinder haben es geschafft, mich hat es erwischt und in der Nacht wird gehustet. Olek und ich sind gleichauf. Ich habe doll Mitleid, aber bin auch stolz, dass er so tapfer ist und Vieles weglächelt.

Dank der Gesundheit bleibe ich heute daheim. So sehr viel wäre auch nicht gegangen. Nachdem ich gestern mit Babcia abends schon Fernsehen geschaut habe, mache ich den Fehler, auch das Morgenmagazin anzuschalten. Da kann einem echt die Laune vergehen. Zu Tränen gerührt und nach wie vor wütend, belasse ich es dabei.

Irgendwann ist dann oben Bewegung. Die Frauen kommen runter. Babcia schläft noch. Wir bringen Zoey zur Kita. Die Spritpreise explodieren, der Złoty gibt nach. Es geht anscheinend los. Aber wir halten das aus. Während ich dann tagsüber mit Olek verbringe, sind Renia und Babcia draußen, um Holz zu schneiden.

Zoey wird heute früher abgeholt, so kann sie noch mit Babcia spielen. Ich schnappe mir Olek und drehe mit ihm eine Runde an der frischen Luft. Das tut gut, auch wenn es anstrengend ist. Wir fahren zum SMC, Kamille kaufen, so war mein Plan. Renia fragt mich bei unserer Rückkehr, warum ich Melisse geholt habe. Ich stehe wohl doch etwas neben mir.

Beim Abendessen wird dann die Bettenverteilung besprochen. Kinder schlafen bei der Mutter, ich darf bei Zoey schlafen. Die ist dann abends wieder mal eklig zu mir. „Geh weg, ich will Dich hier nicht!“ ruft sie mir entgegen. Auch tritt sie wieder nach mir. Keine Ahnung, was ich ihr jetzt nun wieder getan habe, aber es macht traurig. Olek denkt nicht ans Einschlafen. Erst als ich ihn noch zehn Minuten durch die Gegend trage, klappen die Augen zu.

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